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Probleme
Als
Jesuit
rechnete Schott mit Schwierigkeiten bei zwei Themenbereichen
mit
der Druckgenehmigung seines Ordens:
- Astrologie war durchaus umstritten, aber von vielen
Menschen gewünscht.
- Das Kopernikanische Weltsystem konnte er nicht
verschweigen, die Kircher lehnte es jedoch entschieden ab.
- Der Kaiser und die staatlichen Stellen hatten nach
dem
Dreißigjährigen Kieg großes Interesse an
besseren
Befestigungen. Der Jesuitenorden hatte die Behandlung
militärischer Themen verboten.
Schott fand Lösungen, um diese Probleme zu
entschärfen.
Über die Astrologie schrieb er in der
Einleitung:
Auch
wenn ich nämlich jegliche
Astrologie entweder für nichtig und lügenhaft halte
oder wenigstens als
unsicher, und sie deshalb eigentlich gänzlich zu
übergehen wäre, so ist es,
damit die Anfänger sehen, auf welche Grundlagen die Astrologen
sich stützen,
wohl nicht verdrießlich, wenigstens ein kleines bisschen
davon zu bringen. (Übers. P. A.
Müller, SJ)
Um
"Leben und Tod" ging es bei der Frage der Weltsysteme. Schott stellte
hier die ablehnende Position der Kirche mit ihren Gründen dar.
Er führte allerdings in einer Übersicht über
die
verschiedenen Weltsysteme auch das kopernikanische an, sprach aber in
diesem Zusammenhang davon, "dass dieser es ausgeführt und mit
vielen Argumenten und Hypothesen gestützt hat."
Die Frage der miltärischen Themen spricht er in einem
Brief an Kircher vom 18. Jnauar 1656 an:
Ich
brauche den Rat Euer Ehrwürden, was im
„Cursus mathematicus“ von
Militärarchitektur behandelt werden soll. Steht das
doch unter dem Verbot unserer [Gesellschaft], dies zu lehren. Es ist
nicht
ratsam es wegzulassen, denn es ist ein bedeutender und vom Kaiser sowie
von Anderen
geschätzter Gegenstand. Sollte ich vielleicht eine kurze
Abhandlung eines
Anderen einfügen? Sollte ich vielleicht nur die Ansichten
Anderer sammeln? Ich
würde nicht gern den Rat von Ehrwürden P. Assistent
einholen, weil ich fürchte,
aufgefordert zu werden, einfach den besagten Gegenstand wegzulassen.
(H.-J.
Vollrath, T. E. Conlon, Kaspar
Schott an Athanasius Kircher, Würzburg 2016, S.
194-195)
Er hat sich dann entschieden, es einfach so zu machen und ist dann
damit durchgekommen. |