Kaspar Schotts
Cursus mathematicus





Der Cursus mathematicus

Im Jahr 1661 erschien der Cursus mathematicus in Würzburg. Es handelt sich um eine umfangreiche Enzyklopädie der Mathematischen Wissenschaften. Auf dem Titelbild überreicht eine mit Zirkel und Lineal ausgestatte Frau dem Kaiser Leopold I. das ihm gewidmete Werk. Der merkwürdige Wagen und die Zeichnungen auf dem Fußboden weisen symbolisch auf den Inhalt des Werkes hin.

Auf dem Titelblatt schreibt Schott über sein Werk:

Cursus mathematicus oder eine Enzyklopädie wirklich aller mathematischen Disziplinen, in 28 Büchern eingeteilt und in einer Ordnung kurz und klar angelegt, dass jeder, der auch nur über mittelmäßige Begabung verfügt, die gesamte Mathematik von den ersten Grundlagen an selbstständig lernen kann. Ein lange ersehntes, von Vielen versprochenes, von nicht Wenigen versuchtes, von Niemandem wirklich vollständig ausgeführtes Werk. 

Dass er dieses Werk (opus) als Enzyklopädie bezeichnet, ist gerechtfertigt durch den Anspruch, alle mathematischen Disziplinen darzustellen. Allerdings wendet es sich an Anfänger (Tyrones) und deshalb ist es von ihm als Lehrbuch gedacht. Dabei rät er ihnen, es in der gegebenen Reihenfolge der Bücher (libri) durchzuarbeiten und verspricht: "die redliche Arbeit wird ergeben, dass du, wenn auch nicht als hervorragendster, so doch als Mathematiker herauskommen wirst." (§ III)    

Das Werk erfuhr postum mehrere Auflagen: 1699, 1674, 1672. 

Besonderes Interesse fand die Arithmetik aus dem  Cursus.  1663 erschien ein Auszug unter dem Titel: Arithmetica Practica Generalis Ac Specialis: E cursu Mathematico ejusdem Auctoris extracta, atq. correcta. Im 18. Jahrhundert erschienen Kompendien in der Österreichischen Provinz der Jesuiten.

Ein Exemplar ist in der Herzog Ausust Bibliothek Wolfenbüttel digital verfügbar.



Titelbild des
Cursus mathematicus 1661




© vollrath Universität Würzburg

Prof. Dr. H.-J. Vollrath