Kaspar Schotts
Cursus mathematicus




Konkurenten

Im Titel des Cursus deutet Schott an, dass die zu seiner Zeit  erschienenen Enzyklopädien aus seiner Sicht nicht die Erwartungen erfüllen. Im Vorwort wird er konkreter.

Ein Werk, schon seit langer Zeit von vielen gewünscht und ersehnt, von vielen versprochen, von einigen nicht nur einmal begonnen, von keinem, abgesehen von Alstedius (Alsted) und Herigonus (Hérigone), zwei hochgelehrten Männern, zu Ende geführt; beider Werk, so viel es auch in dieser Sache bewirkte, dem sehnsüchtigen Verlangen der Unwissenden und nach Wissen Schmachtenden wurde es nicht gerecht; jedes der beiden hat allerdings durch allzu übertriebene Kürze, schließlich auch durch Unverständlichkeit, ja fast Hieroglyphenhaftes angekränkelt, gefehlt. (Übers. P. A. Müller, SJ)

Gemeint sind die beiden Werke:

  • Johann Heinrich Alsted, Encyclopaedia, Herborn 1630,
  • Pierre Hérigone, Cvrsus mathematicus, 3 Bde., Paris 1644. 
Die Enzyklopädie von Alsted ist sehr weitläufig mit vielen subtilen Unterteilungen; das Werk von Hérigone ist mathematisch konzentrierter, durch sehr eigenwillige Abkürzungen und umfangreiche Ausführungen tatsächlich sehr anspruchsvoll.
Da Schott seinen Cursus als Lehrbuch betrachtet, kann man seine Kritik nachvollziehen.




© vollrath Universität Würzburg

Prof. Dr. H.-J. Vollrath