Institut für Mathematik

   

 

19. Jahrh.
Moderne
Würzburger Mathematikgeschichte: Erneuerung der Universität







Nach der Säkularisation zu Beginn des 19. Jahrhunderts wurde das ehemalige Fürstbistum Würzburg dem bayerischen Kurfürsten zugewiesen.  1803 wurde der Professor der Philosophie an der Universität Jena Friedrich Wilhelm Joseph von Schelling (1775-1854) nach Würzburg berufen, wo er vom Kurfürsten Maximilian beauftragt wurde, die Universität neu einzurichten.
Noch im selben Jahr wurde Johann Nepomuk Fischer (1749-1805)  als Professor der Mathematik und Astronomie eingesetzt. Er begann in Zusammenarbeit mit Schelling die Mathematik und Astronomie an der Universität wieder einzurichten. Seine großen Pläne, blieben aber wegen seines frühzeitigen Todes unerfüllt.

F. W. J. von Schelling
Neben Professor Fischer wurde 1804 Karl Dietrich Martin Stahl (1771-1833) als Professor für Mathematik und Physik nach Würzburg berufen. Er folgte aber schon 1806 einem Ruf an die Universität Landshut.
Der Übergang des Fürstentums Würzburg an den Großherzog Ferdinand III. von Toskana (1806) führte zur Stagnation der neuen Bestrebungen an der Universität, die aber dann 1814 langsam fortgesetzt wurden. 

1809 wurde Johann Schön (1771-1839) als o. Professor der Mathematik angestellt. Seine literarische Tätigkeit war wie seine Vorlesungstätigkeit sehr vielseitig. (Lebensbild)

Sein Nachfolger wurde 1837 Andreas Metz (1767-1839), der zuerst am Gymnasium lehrte und dort 1794 Professor der Philosophie und der Mathematik wurde. (Lebensbild)

Nach dem Ausscheiden von Schön wurde 1837 Aloys Mayr (1807-1890) zunächst a. o. Professor der Mathematik und Konservator der Sternwarte; nach dem Tode von Metz wurde er 1840 Ordinarius für Mathematik und Astronomie. Aloys Mayr war 20 Jahre lang der einzige Professor der Mathematik an der Universität Würzburg. Sein mathematischer Schwerpunkt war ein Differentialkalkül, über den er mehrere Bücher veröffentlichte und mit dem er die Analysis algebraisch begründen wollte.




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Prof. Dr. H.-J. Vollrath