Institut für Mathematik

   

 

19. Jahrh.
Moderne
Würzburger Mathematikgeschichte: Aufbruch in die Moderne

 
 




 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 

 

Errichtung eines zweiten Ordinariats
Gegen Mitte des 19. Jahrhunderts hatten die Naturwissenschaften in Würzburg einen starken Aufschwung genommen. Die Mathematik war dahinter weit zurückgeblieben. Der Physiker Rudolf Clausius setzte sich dafür ein, die Mathematik in Würzburg zu modernisieren. 1869 wurde eine weitere Professur für Mathematik errichtet. Damit erhielt die Mathematik auch an der Universität Würzburg die Chance, sich entsprechend dem Humboldtschen Ideal als Wissenschaft in der Einheit von Forschung und Lehre zu entfalten. 

Berufen wurde 1869 der o. Professor der Mathematik am Eidgenössischen Polytechnikum in Zürich, Friedrich Prym (1841-1915). Er arbeitete auf dem Gebiet der Funktionentheorie und trug entscheidend dazu bei, die Ideen seines Lehrers Bernhard Riemann (1826-1866) bekannt zu machen. (Lebensbild)

Errichtung eines Mathematisches Seminars
Als Prym 1872 einen Ruf an die Universität Straßburg ablehnte, wurde die bei seiner Berufung zugesagte Errichtung eines Mathematischen Seminars realisiert und ihm eine Assistentenstelle bewilligt, die erste dieser Art an einer deutschen Universität.  

Nach dem Tode von Mayr wurde als sein Nachfolger 1891 der Geometer Aurel Voss (1845-1931) von der Technischen Hochschule München berufen. 

Zur diesem Berufungsvorgang gibt es einen ausführlichen Briefwechsel von Friedrich Prym.

Damit waren beide Lehrstühle mit aufgeschlossenen Mathematikern besetzt, die ein modernes Vorlesungsangebot machten und die Studenten höherer Semester an Forschungsfragen heranführten. Bis zum Wechsel von Voss an die Universität München (1903) arbeiteten die beiden Kollegen vorzüglich zusammen.



© vollrath Universität Würzburg
Prof. Dr. H.-J. Vollrath