Kaspar Schott Kometenerscheinungen |
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Die Kometenerscheinung 1664
Kometenerscheinung in Neuenstadt am Kocher, aus; Stanislaw Lubieniecki, Theatrum cometicum, Amsterdam 1668, Nr.39 Am
27. Dezember 1664 fragt Matthäus Faber aus Neuenstadt am
Kocher im Auftrag seines Fürsten Herzog Friedrich von
Württemberg-Neuenstadt bei Kaspar Schott an, was von dem neu
erschienenen "Stern" zu halten sei, was er über über dessen "Ort, seine
Bewegung, seine Bedeutung und seine Auswirkungen denkt." Er hofft,
Kaspar Schott für Beobachtungen des Kometen in Neuenstadt an dem
vorzüglichen leistungsfähigen Teleskop von Johann Wiesel zu
gewinnen, dem es dort an fachkundiger Bedienung fehlt.
Schott reagiert auf die Anfrage in einem Brief vom 2. Januar 1665. Darin schreibt er: Es
ist jetzt mehr als drei Wochen her, dass mich eine Unruhe über ein neues
Himmelsphänomen erreichte, das an verschiedenen Orten beobachtet wurde. Davon
haben zu dieser Zeit weder ich noch irgendjemand anderes in dieser Stadt etwas
wahrgenommen, weil der Himmel beständig stürmisch oder von Wolken bedeckt war,
wenn nicht in der dem 29. Dezember vorangegangenen Nacht die Wächter auf der
Festung zwischen den Wolken einen „Stern mit einem Schwanz“ entdeckt hätten.
Die Sache wurde von unserer Eminenz bestätigt, und so richtete ich in den
folgenden Nächten meine Augen gen Himmel, doch vergeblich; wie zuvor wurden
meine Erwartungen enttäuscht. So konnte ich nichts aus eigener Beobachtung
berichten, um das höchst lobenswerte Verlangen des Durchlauchtigsten Fürsten zu
befriedigen; doch was in der Sache teils unsere Eminenz oder andere
Würdenträger und ich durch Briefe und durch persönliche Berichte von
Augenzeugen erfahren haben, teile ich mit: Doch vielleicht wissen das der Durchlauchtigste
Fürst und Eure Exzellenz bereits.
Schott kann doch aber vier Tage später auch über Beobachtungen aus Würzburg berichten. Es handelte sich übrigens um den Kometen C/1664 W1.
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