Bei
der Suche nach aussichtsreichen Kandidaten für die Besetzung
der Professur erhält Friedrich
Prym von Leo
Königsberger
den Hinweis, dass eine Chance bestünde Aurel Voss an der
Technischen Hochschule München zu gewinnen. Das war
für Prym
eine Überraschung und Freude. Also schrieb er am 11. Februar
1891
das an Voss, musste allerdings darauf hinweisen, dass in
Würzburg
ein Gehalt von 4200 Mark vorgesehen sei, "aber wohl noch etwas mehr zu
erhalten sein werden".
Für Voss war es durchaus erstrebenswert, an einer
Universität
lehren und forschen zu können. Allerdings war in
Würzburg mit
ernüchternd weniger Studenten zu rechnen, was eben deutlich
weniger Kolleggelder bedeutete. Im anschließenden
Briefwechsel geht es im Wesentlichen nur noch um die in
Würzburg
zu erzielenden Einkünfte. Immerhin erreicht er, dass er das
gleiche Gehalt wie in München erhält: 5960
Mark.
Die Ergebnisse waren nicht
überwältigend, doch Voss nahm an. Mit ihm war ein
wirklich
bedeutender Geometer und für Prym ein sehr
geschätzter
Kollege gewonnen.
Zur Person:
Aurel Voss
(1845-1931) studierte von 1864 bis 1868 in
Hannover, Göttingen und Heidelberg Mathematik und
Physik. Nach der Lehramtsprüfung in Göttingen wurde
er 1869 dort bei Alfred Clebsch promoviert. Danach wurde er
Gymnasialprofessor in der Nähe von Hannover. 1873 habilitierte
er sich in Göttingen und wurde 1875
außerordentlicher Professor an
der Technischen Hochschule
Darmstadt. Ab 1879 hatte er ordentliche
Professuren zunächst an der Technischen
Hochschule Dresden und ab 1885 an der Technischen
Hochschule München. 1891 erhielt er die
ordentliche Professur in Würzburg. Die Zeit in
Würzburg, wo er auch botanische Studien durchführte,
betrachtete er "als die schönste Zeit seines Lebens".
1903 folgte er einem Ruf an die Ludwig-Maximilians-Universität
München, wo er 1923 emeritiert wurde.
|
|