Der
Briefwechsel
zwischen Friedrich Prym
und Otto Staude
in Rostock umfasst 5 Schreiben,
davon sind zwei handschriftliche Entwürfe von Prym erhalten.
Der
Briefwechsel beginnt mit Pryms Brief vom 8. Februar 1891, in dem er
darauf hinweist, dass für die durch den Tod von Aloys Mayr
frei
gewordene Professur ein Geometer gesucht wird und dafür Friedrich
Schur in Betracht gezogen werde. In einem zweiten
Schreiben bittet
er dann auch um eine Stellungnahme zu Adolf Kneser. In
seinen drei
Antwortschreiben nimmt Staude wohlwollend, sehr
gründlich Stellung zu den beiden Kandidaten, die er
persönlich kennt.
Zu den
Personen:
Otto
Staude (1857-1928)
studierte ab 1876 Mathematik in Leipzig und wurde dort 1881 bei Felix
Klein promoviert und habilitierte sich 1883 in Breslau. 1886 erhielt er
eine außerordentliche und 1887 eine ordentliche
Professur
in Dorpat. 1888 wechselte er nach Rostock. Er war ein ausgewiesener
Geometer.
Friedrich
Schur (1856-1932)
studierte in Breslau und Berlin, wurde 1879 in Berlin bei
Eduard Kummer promoviert, habilitierte sich 1881 in Leipzig und wurde
dort 1885 zum außerordentlichen Professor ernannt. Von 1888 bis
1892 hatte er eine ordentliche Professur an der Universität Dorpat
und ab 1892
eine ordentliche Professur an der TH Aachen, wechselte 1897 an die
TH Karlsruhe und 1909 nach Straßburg. Nach dem Ersten
Weltkrieg
wurde er dort von den Franzosen entlassen, erhielt dann aber 1919
wieder eine ordentliche Professur in Breslau, die er bis 1924
innehatte. Er befasste sich mit Differentialgeometrie und Grundlagen
der
Geometrie. 1891 hatte er also eine ordentliche Professur
in
Dorpat.
Schurs Sohn Axel Schur
(1891-1930) wurde 1920 in Würzburg bei Emil Hilb
(1882-1929) promoviert.
Adolf Kneser
(1862-1930) studierte ab 1879 in Rostock, Berlin und Heidelberg und
wurde 1884 in Berlin bei Ludwig Kronecker promoviert, habilitierte sich
im gleichen Jahr in Marburg und wurde 1886 Privatdozent
in Breslau. 1889 wurde er außerordentlicher und 1890
ordentlicher
Professor in Dorpat. 1900 wechselte er an die Bergakademie Berlin und
1905 als ordentlicher Professor nach Breslau, wo er 1928 emeritiert
wurde. Er befasste sich mit Differential- und Integralgleichungen sowie
Variationsrechnung. 1891 war er in Berlin. Er hatte sich bis dahin mit
algebraischen Funktionen, elliptischen Funktionen und Raumkurven
beschäftigt.
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