Funktionsweise des Pantometrums
In dem Bild  aus dem Pantometrum Kircherianum  von Kaspar Schott wird gezeigt, wie man die Entfernung des Seeschlosses vom Ufer bestimmen kann. 
Man denkt sich ein Dreieck ABC im Gelände. Gesucht ist die rechte Seitenlänge AC des Dreiecks.
  • Zunächst wird im Gelände eine Standlinie festgelegt und ausgemessen. Im Bild ist das die untere Dreiecksseite AB. 
  • Mit den eigentlichen Messungen wird nun beim 1. Messpunkt A rechts unten begonnen. 

  • Zunächst wird die Kreisscheibe mit dem Kompass auf eine bestimmte Himmelsrichtung eingestellt, etwa auf Nord. Nun wird das Quadrat so gedreht, dass man mit dem Diopterlineal den 2. Messpunkt B (z.B. eine Messlatte) links anvisieren kann.
    Ist das Quadrat richtig eingestellt, so zeichnet man eine Linie längs des Lineals auf dem Papier. 
  • Dann wird von dem gleichen Punkt aus ein Punkt des Schlosses als 3. Messpunkt C anvisiert. Dazu muss man natürlich das Quadrat entsprechend drehen. 

  • Ist das geschehen, wird wiederum eine Linie mit dem Lineal gezeichnet.
  • Nun wechselt man mit dem Pantometrum zum linken Messpunkt B. Zunächst ist die Kreisscheibe auf die vorige Himmelsrichtung Nord einzustellen. 

  • Dann wird wiederum der Messpunkt C am Schloss anvisiert und wieder mit dem Lineal eine Gerade gezeichnet. 
Auf dem Zeichenblatt des Pantometrums ist nun ein verkleinertes Dreieck gezeichnet, das dem Dreieck im Gelände ähnlich ist. Von ihm kann man die gesuchte Seitenlänge verkleinert abmessen. Macht man in Gedanken die Verkleinerung rückgängig, so erhält man die gesuchte Länge.

Beispiel:
Die Standlinie betrage 40 Fuß
Man zeichnet ihre Verkleinerung zweckmäßig 
4 Zoll lang.
Am gezeichneten Dreieck liest man als verkleinerte Entfernung z.B. 10 Zoll ab.
Die gesuchte Entfernung beträgt dann 100 Fuß

Alte Maße:
1 Fuß = 12 Zoll
In Würzburg betrug 1 Fuß etwa 29 cm.

Zu weiteren Themen:
Vorfahren des Pantometrums
Bestandteile des Pantometrums
Kirchers Vermessungsarbeiten
 

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