Im Lauf eines Jahres durchläuft
die Sonne ihre Bahn auf der Ekliptik durch den Tierkreis. Dadurch
ändert sich in unseren Breiten z.B. der Stand der Sonne zur Mittagszeit.
Im Sommer steht sie am höchsten, im Winter am niedrigsten.
Entsprechend ändern sich die Schattenlängen im Laufe des Jahres. Im Sommer sind sie am kürzesten, im Winter am längsten. Betrachtet man z. B. zur Zeit der Tag- und Nachtgleiche (um den 21. März und um den 23. September) den Schatten des Stabes einer Horizontalsonnenuhr, so bewegt sich die Spitze des Schattens auf einer Geraden. Sonst bewegt sich die Schattenspitze auf einer Kurve. Zu jedem Tierkreiszeichen
gehört somit eine bestimmte Linie der Schattenspitze. Im Organum findet
sich das Zifferblatt einer Horizontalsonnenuhr, bei der diese Bahnlinien
zu den einzelnen Tierkreiszeichen eingezeichnet sind. Zur Tag- und Nachtgleiche
gehören z. B. die Tierkreiszeichen Waage und Widder. Die zugehörige
Gerade wird als Gerade der Äquinoktien bezeichnet.
Eine solche Sonnenuhr aus dem Besitz der Universität Würzburg befindet sich im Mainfränkischen Museum in Würzburg. Auch ein derartiges Zifferblatt kann
mit Hilfe des Organum mathematicum gezeichnet werden.
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Tierkreissonnenuhr
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