Ein Exemplar des Organum mathematicum
befindet
sich im Bayerischen Nationalmuseum in München. Es stammt
aus der Sammlung des Jesuiten Ferdinand Orban
(1655-1732) aus Ingolstadt und dürfte 1680 entstanden sein. Die Sammlung
fiel nach der Auflösung des Jesuitenordens an den bayerischen
Staat.
Seine Bedeutung wurde erst 1991
von
Dr. Peter Frieß, München,
erkannt.
Es handelt sich um einen hölzernen
Schrein, auf dessen Deckel eine Rechenmaschine angebracht ist. Seine Maße
sind:
Höhe:
44,5 cm;
Breite:
30,5 cm;
Tiefe:
20,5 cm.
Nach dem Öffnen des Deckels
werden 10 Fächer sichtbar, in denen sich senkrecht herausziehbare,
flache rechteckige, hölzerne Stäbe befinden.
Die Stäbe sind an der Vorder-
und Rückseite mit Buchstaben und Zahlentabellen versehen.
Darunter befinden sich untereinander
4 Schubfächer. Zwei von ihnen sind hinter einer Platte verborgen.
Betrachtet man den Schrein so, dass
seine Schubfächer nach vorn öffnen, dann sind die Fächer
mit den Stäben von vorn nach hinten folgenden Themen zugeordnet:
-
Geometrie,
-
Chronologie,
-
Fortifikation,
-
Horographie,
-
Arithmetik,
-
Astronomie,
-
Astrologie,
-
Steganographie (2 Fächer),
-
Musik.
Was die einzelnen Themen bedeuten und
wie man mit den Stäben arbeitet, findet sich in Kaspar
Schotts Organum mathematicum.
Bei der Rechenmaschine oben auf dem
Deckel handelt es sich um ein von Kaspar Schott erfundenes Rechenkästchen
(cistula).
Es besteht aus 7 Walzen als drehbaren
Napier-Stäben.
Man konnte damit multiplizieren
und dividieren. |