Athanasius Kircher
1602-1680
Athanasius Kircher, der Erfinder des Organum mathematicum, war ein typischer Wissenschaftler des Barock, der sich mit Forschungen auf den folgenden Gebieten beschäftigte:
  • Ägyptologie, 
  • Geologie, 
  • Magnetismus, 
  • Optik, 
  • Alchemie, 
  • Orientalistik, 
  • Medizin und 
  • Musik. 
Es war eine Zeit, in der zahlreiche andere Gelehrte ihre Entwicklungen hervorbrachten, wie etwa die Erfindung des Fernrohrs und die Entdeckung des Magnetismus
Athanasius Kircher war ein Gelehrter mit universaler Bildung.

Athanasius Kircher
Portrait aus dem Jahre 1664

Kircher wurde am 2. Mai 1602, dem St.-Athanasius-Tag, in Geisa bei Fulda geboren. Seine Kindheit war reich an Zwischenfällen. Das unbeschadete Überleben dieser Ereignisse bezeichnet Kircher selbst als wirkliches Wunder und schließt daraus, dass Gott ihn begünstigt und für ein besonderes Schicksal ausersehen habe. Kircher trat 1618 in die Gesellschaft Jesu ein und wurde zehn Jahre später zum Priester geweiht.

Von 1629 bis 1631 war er Professor in Würzburg. 1633 wurde er als Hofmathematiker Kaiser Ferdinands II. nach Wien berufen. Er trat aber diese Stelle nicht an. 
Im gleichen Jahr noch ging er nach Rom und wurde dort Professor für Mathematik, Physik und orientalische Sprachen am Collegium Romanum. Durch seine weltweiten Beziehungen konnte er ein reichhaltiges Museum aufbauen, das Museum Kircherianum.

Kircher verfasste über 30 umfangreiche
wissenschaftliche Werke. Sie sind das Ergebnis eines schöpferischen Geistes und Zeugnis seiner Epoche und ihrer geistigen Grundlagen. Kircher starb nach einem erfüllten und bewegten Leben am 27. November 1680 in Rom. 

Kircher erzählt in seiner Autobiografie, dass er viermal nur knapp dem frühen Tod entging: 
Einmal wurde er im Mühlbach unter das Mühlrad gezogen, ein anderes Mal geriet er bei einem Pferderennen unter die Hufe der Tiere. 
Dann wieder verbrachte er eine ganze Nacht im Wald auf einem Baum. 
Und mit fünfzehn Jahren holte er sich beim Schlittschuhlaufen einen Bruch und Frostbeulen, deren Heilung problematisch war in dieser vorantiseptischen Zeit.

Collegium Romanum

Zu weiteren Themen:
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© Dr. Rita Haub, Historikerin und Leiterin des Archivum Monacense SJ