Institut
für Mathematik |
|
20.
Jahrh. Moderne |
|
|
Geometer Neuanfang Konsolidierung Ausbau
|
Wissenschaft
und Berufsausbildung Bis in die dreißiger Jahre diente das Mathematikstudium als Voraussetzung für eine wissenschaftliche Laufbahn oder mit dem Staatsexamen für das höhere Lehramt. Erst 1942 wurde das Diplom geschaffen, um auch den Bedürfnissen des Staates, der Wirtschaft und der Industrie nach qualifizierten Mathematikern entgegen zu kommen. In den sechziger Jahren wurde aber auch deutlich, dass die Vorstellung von der Einheit von Forschung und Lehre nicht aufrecht zu erhalten war. Das hatte einerseits die Ursache in den raschen Fortschritten bei der Entwicklung der Mathematik und andererseits in den wachsenden Erwartungen der Gesellschaft an die Universitäten. Neben dem Studiengang für das höhere Lehramt gewann der Diplomstudiengang an Bedeutung. Schließlich wurden auch noch Studiengänge für die anderen Lehrämter eingerichtet. Der Trend war nicht zu übersehen, dass die wichtigsten Anwender ein differenziertes Lehrangebot in Mathematik erwarteten. Es waren also zunehmend Dienstleistungen für andere Fächer zu erbringen. All dies war nur durch einen Personalausbau zu erreichen. Ausbau
Die sechziger Jahre brachten auch eine neue Personalstruktur und damit neue Professorenstellen, die zunächst als Stellen für einen "Wissenschaftlichen Rat und Professor" ausgewiesen waren. Mit der Integration der Pädagogischen Hochschule im Jahre 1972 erhielt die Universität Würzburg einen Lehrstuhl für Didaktik der Mathematik. Als 1974 die Naturwissenschaftliche Fakultät aufgelöst wurde, entstand die Fakultät für Mathematik, in der nun der Lehrstuhl für Didaktik der Mathematik dem Mathematischen Institut und der Lehrstuhl für Statistik dem Institut für Angewandte Mathematik und Statistik zugeordnet wurden. 1974 konnte auch der Neubau des Mathematischen Instituts, Am Hubland, bezogen werden. Das Gebäude war großzügig ausgestattet mit Personalräumen, Seminarräumen, kleinen Hörsälen, einem Praktikumsraum und der Bibliothek. Es war an das Hörsaalgebäude der Naturwissenschaften angeschlossen, wo große Hörsäle zur Verfügung standen. Neben der Mathematik waren zu Beginn die Astronomie (später Astrophysik) und das Rechenzentrum untergebracht. Die hervorragend ausgestattete Teilbibliothek der Fakultät bot für die Mathematiker und ihre Studierenden ausgezeichnete Arbeitsbedingungen.
Auch im Studium hat sich vieles geändert. Im Rahmen der europäischen Vereinheitlichung der Studiengänge wurde der Diplomstudiengang abgeschafft und durch Bachelor- und Masterstudiengänge mit unterschiedlichen fachlichen Schwerpunkten ersetzt. Nachdem die Amerikaner das Gelände der ehemaligen Leighton-Barracks in der Nachbarschaft freigegeben hatten und die Bayerische Staatsregierung für die Universität ein Erweiterungsgelände erworben hatte, stand für die Mathematik wieder ein Ortswechsel bevor.
|