Institut für Mathematik
Lehrstuhl für Didaktik der Mathematik

   

 



Proportionalzirkel nach Galilei



Für Instrumente des Galilei-Typs ist bei uns die Bezeichnung Proportionalzirkel üblich. Deutsche Proportionalzirkel sind aber praktisch nur noch in Museen anzutreffen. Häufiger sind französische und englische Instrumente zu sehen. 

Im Englischen werden sie sector genannt, im Französischen Compas de proportion

Technische Prinzipien: 

  • Gemeinsames Drehzentrum an den Enden der beiden Schenkel. 
  • Fehlende Spitzen an den Enden. 
  • Mehrere Skalen auf den rechteckigen Schenkeln. 
  • Längen werden grundsätzlich mit einem Stechzirkel abgegriffen und übertragen.
Auf den Flächen finden sich zahlreiche unterschiedliche Skalen. Sogar die Seitenflächen werden häufig genutzt.

Mit Hilfe der Skalen konnten geometrische Aufgaben gelöst werden. Doch es war auch möglich, über Längen zu rechnen. Man kann diese Instrumente also auch als frühe Analogrechner betrachten.

Die zahlreichen unterschiedlichen Skalen machen deutlich, dass diese Proportionalzirkel als Universalinstrumente gedacht waren. 

Die Fülle der theoretisch lösbaren Aufgaben geht allerdings zu Lasten ihrer praktischen Lösbarkeit.





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