Institut für Mathematik
Lehrstuhl für Didaktik der Mathematik

   

 


Der große Einsatzzirkel
Inhalt:

Der große Einsatzzirkel hat bei Johann Chr. Lotter im Flachsystem eine längere Entwicklung erfahren.

Selbstverständlich hatte er von Anbeginn die Geradeführung des Griffs durch Zahnsegmente.

Für größere Radien war zunächst - wie üblich - eine  Verlängerungsstange vorgesehen. Doch bald entschied sich Lotter, am Nadelschenkel eine Teleskopverlängerung einzubauen. Um zu verhindern, dass die Befestigungsschraube verloren geht, sicherte er sie durch eine Lasche und ließ sich dies patentieren (Patent Nr. GB465253A).

 

Eine weitere Besonderheit war dann die Möglichkeit, die Nadel  durch eine Mikro-Feineinstellung mit Hilfe einer Schraube genau einzustellen. Dabei zeigt sich eine Entwicklung:

Frühe Version  mit gebogener Lasche.

Spätere Version mit gebogener Nadel.

Die Firma pries im Katalog diese Lösung  damit an, dass durch sie beim Einstellen eine Arbeitszeitersparnis von 80 % erreicht werden kann, und versicherte: „Nur Original Lotter bietet Ihnen diese Bequemlichkeit besonders an.“ 

Allerdings findet sich eine derartige Einrichtung bereits in dem von Jacob Leupold 1727 im Theatrum arithmetico-geometricum beschriebenen Haarzirkel (Tab. XX, Fig. III).






© Vollrath (Institut für Mathematik)