Gottfried Wilhelm Leibniz
                            

Universale Sprache

Die Idee einer universalen Sprache hat Leibniz von Jugend an fasziniert und immer wieder beschäftigt. Er kannte die verschiedenen historischen Ansätze und Überlegungen seiner Zeitgenossen.

Hinweise hatte er in der 1664 erschienenen Technica curiosa des Würzburger Mathematikers Kaspar Schott erhalten, den er als höchst sorgfältigen Berichterstatter schätzte. 

Bereits im Alter von 20 Jahren veröffentliche Leibniz erste Ideen dazu in seiner 1666 erschienenen Dissertatio de arte combinatoria. Er dachte daran, jedem einfachen Begriff ein Zeichen (character) und jedem zusammengesetzten Begriff eine Zeichenkombination zuzuordnen. Der Umgang mit diesen Begriffen würde durch einen logischen Kalkül als Grammatik geregelt. Als geeignete Zeichen sah Leibniz Primzahlen an. Seine universale Sprache (characteristica universalis) wäre dann eine „Art von allgemeiner Algebra und gäbe die Mit­tel an die Hand, zu denken, indem man rechnet. So könnte man statt zu diskutieren sagen: Rechnen wir“, wie er in einem Brief an Herzog Ernst August schrieb.

Leibniz hat dieses Projekt nicht realisiert und seine Ideen nur in Ansätzen veröffentlicht. Seine Gedanken erschließen sich aus Briefen und Notizen.