Gottfried Wilhelm Leibniz
                            
Rechenmaschine

In Paris beginnt Leibniz um 1670 mit der Entwicklung einer Rechenmaschine für alle vier Grundrechenarten. Ein erstes Modell konnte er 1673 auf seiner Reise nach England der Royal Society vorstellen, das dort einen so überzeugenden Eindruck machte, dass man ihn als Mitglied aufnahm. Bis an sein Lebensende wandte er Zeit und Geld zu ihrer technischen und handwerklichen Entwicklung auf. Ein Exemplar ist in der Gottfried Wilhelm Leibniz Bibliothek in Hannover vorhanden.

Die Rechenmaschine von Leibniz
Foto: Gottfried Wilhelm Leibniz Bibliothek  -
Niedersächsische Landesbibliothek, Hannover  

Zahlen werden in ihr durch Drehungen von Zahnrädern repräsentiert und verarbeitet. Das ist die mathematische Idee. Grundlegend für diese Maschine ist die von Leibniz erfundene Staffelwalze. Sie reguliert mit ihren unterschiedlich langen Zähnen für die Ziffern von 0 bis 9 die jeweilige Größe der Drehungen.
Die Staffelwalze ist die Realisierung einer grandiosen technischen Idee, die in der industriellen Herstellung der mechanischen Rechenmaschinen seit Mitte des 19. Jahrhunderts eine wichtige Rolle spielte.

Rechenmaschinen waren Instrumente der Praktischen Mathematik. Dass für Leibniz seine Rechenmaschine so wichtig war, erklärt sich aus seinem Wahlspruch
Theoria cum praxi.

Die mechanischen Rechenmaschinen sind seit den 1970er Jahren durch die Computer abgelöst.  

                    
Staffelwalzen aus einer Archimedes
der Fa. Reinhold Pöthig, Glashütte in Sachsen um 1912