Ausstellung 1996

Mathematiker auf Geldscheinen

Die Geldscheine zeigen jeweils ein Bildnis und weisen auf wichtige Leistungen und lokale Bezüge der Persönlichkeiten hin. Das wurde in einer Ausstellung erläutert. Außerdem wurden Hinweise auf Biographien gegeben. Die Geldscheine reizen zur Entschlüsselung der Darstellungen und zur Fehlersuche.
Eine umfangreiche Sammlung  von Mathematikern auf Banknoten  findet  man  im Chemnitzer Schulmodell.
 

10 DM

Die Note ist Carl Friedrich Gauß (1777-1855)  gewidmet.
Bildnis von A. Jensen um 1840.
Hinweise zu den Motiven:  
  • Bei den abgebildeten Bauten handelt es sich um wichtige Göttinger Gebäude.
  • Mit Gauß stehen vor allem die Universität (Vordergrund) und die neue Sternwarte (Hintergrund) in Verbindung.
  • Die Gauß-Kurve weist auf die mathematischen Leistungen hin. 
  • Der Sextant erinnert an die geodätischen Arbeiten von Gauß.
  • Das Netz erinnert an seine Verdienste um die Vermessung des Königreichs Hannover in den Jahren 1828-1844.
  • Die Ellipsenbahnen weisen auf die Leistungen in der Astronomie hin. 1801 berechnete er die Bahn des Planetoiden Ceres. 
  • Die konzentrischen Ringe deuten ein Magnetfeld an. Gauß hat wesentliche Beiträge zur Erforschung des Elektromagnetismus geleistet. "Gauß" ist heute die Einheit der magnetischen Induktion. 
 

10 sFr

Leonhard Euler (1707-1783) 
Pastellbild von Emanuel Handmann aus dem Jahre 1753 
  • Die Euler-Diagramme veranschaulichen Aussagebeziehungen und Schlußregeln der aristotelischen Syllogistik. 
  • Euler ist der Erfinder der dargestellten Evolventenverzahnung. Die Kreisevolvente ist die günstigste Profilform für die Flanken von Zahnrädern (reibungsarmes Abrollen). 
  • Euler erfand die auf der Rückseite dargestellte Wasserturbine mit einem Wirkungsgrad bei 71% (heute 80%). 
  • An den Astronomen erinnert die Darstellung des Sonnensystems: die Sonne mit ihren Planeten Merkur-Venus-Erde-Mars-Jupiter-Saturn und deren Monden sowie dem Halleyschen Kometen. 
  • Auf den Physiker verweist das Bild mit einem Strahlengang durch eine Linsenkombination, mit der die sphärische und chromatische Aberration korrigiert werden soll. 
 

50 DM

Balthasar Neumann (1687-1753) 
Bildnis von Markus Friedrich Kleinert aus Nürnberg 
  • Neumann als Architekt: "Mit seinen Bauten verlieh Balthasar Neumann dem barocken Lebensgefühl vollendeten Ausdruck." Er erbaute rund 100 Schlösser, Kirchen, Klöster, Wohnhäuser, Brücken und Festungen. 
  • Neumann als "Meister der Proportionen": Er erfand 1713 das "Instrumentum architecturae", einen Proportionalzirkel für die unterschiedlichen Säulentypen. Er gestattet es, für jeden Säulentyp bei gegebener Höhe z.B. die Position des Kapitäls abzulesen.  
 

50 Tolar (Slovenien)

Jurij Vega (1754-1802) (Georg Freiherr von Vega)
Navigationsingenieur 
Mathematiklehrer bei der Feldartillerie in Wien 
Verfasser einer wiederholt aufgelegten Logarithmentafel und eines vierbändigen Werkes: "Vorlesungen über die Mathematik". 
Der Geldschein zeigt neben dem Bildnis geometrische Konstruktionen und auf der Rückseite das Akademiegebäude sowie astronomische Motive. 
 

© Vollrath (Institut für Mathematik)