Abdias Trew und das Kalenderproblem

Herzog August hatte einen Reformations Kalender von dem Nürnberger Professor in Altorf Abdias Trew (gesprochen Treu) (1597-1669) erhalten. Damals hatte sich, vor allem auf evangelischer Seite, der Gregorianische Kalender von 1582 noch nicht durchgesetzt. In vielen Briefen gibt deshalb August beim Datum 2 Tage an. Dabei ist das spätere Datum das nach dem gregorianischen Kalender.

Abdias Trew war ein deutscher evangelischer Theologe, Mathematiker, Astronom und Astrologe. Er hatte in Wittenberg studiert und erlangte 1621 den Grad eines Magisters der Theologie. 1636 wurde er Professor für Mathematik an der Universität Altorf. Zugleich war er Kalendermacher in Nürnberg.

1666 erschien seine Gründliche Calender Kunst in Lüneburg.
August schickte Kircher die Schrift und bat ihn um eine Stellungnahme. Dieser reagierte am 2. April ausführlich gegen den Plan, der das Ende des julianischen und des gregorianischen Kalender bedeuten würde und damit den Streit verstärken statt überwinden müsste. Tatsächlich setzte sich schließlich der gregorianische Kalender durch.


Hans Gaab, Der Kontakt von Abdias Trew mit Herzog August von Braunschweig-Lüneburg, in: Klaus Dieter Herbst, Stefan Kratochwil (Hrsg.), Kommunikation in der Frühen Neuzeit, Frankfurt (Lang) 2009, S. 225-240