Herzog August hatte starke theologische Neigungen. In seiner Bibliothek ist theologische Literatur mit fast 40 000 Titeln am stärksten vertreten. Es ist also nicht verwunderlich, dass er sich um die Predigten des Jesuitengenerals Paul Oliva bemüht.

Auch er selbst hat gegen die Widerstände von Theologen eigene theologische Bücher verfasst. So hatte er eine aus den Evangelien entwickelte Passionsgeschichte Jesu veröffentlicht, es folgte mit zahlreichen Überarbeitungen eine umfangreichere Evangelische Kirchenharmonie. 

Der kenntnisreiche, überzeugte und engagierte evangelische Fürst hatte so umfangreiche allgemeine wissenschaftliche Interessen, dass er nach seiner Devise "Alles mit Bedacht!" mit Kircher keine religiösen Streitgespräche suchte.