Das Fernrohr und die Kometenerscheinung

Im 17. Jahrhundert hatte das Fernrohr die Astronomie revolutioniert und zu völlig neuen Entdeckungen und Erkenntnissen geführt. Der Herzog nennt hier Galileo Galilei (1564-1642) in Florenz und Giuseppe Campani (1635-1715) in Rom sowie deren aufsehenerregende Beobachtungen mit den von ihnen gefertigten Fernrohren.

Am 21. Februar 1665 hatte Kircher dem Herzog einen am 3. Januar 1665 verfassten Bericht über eine aktuelle Kometenerscheinung (Observatio cometae) zugesandt. 

Daraus ließ der Herzog ein Blatt drucken unter dem Titel Iter Cometae anni 1664 a 14 Decemb. usque ad 30 Romae observatum und verbreiten. Darin waren er als Adressat und Athanasius Kircher als Verfasser angegeben. Nach einer Abbildung folgte eine Beschreibung in lateinischer Sprache. Es sind auch Drucke in deutscher Sprache bekannt. Die Abbildung wurde von Stanislaw Lubieniecki in seinem Theatrum cometicum, Amsterdam 1668, abgedruckt.

Herzog August hat in seinem Brief vom 17. August 1656 zwar Kirchers Brief vom 21. Februar bestätigt, aber nicht direkt Bezug auf die Anlage genommen. Allerdings kann man seine Hinweise auf die Bedeutung des Fernrohrs für neue astronomische Erkenntnisse als Reaktion auf den Bericht betrachten.