Ferdinand Albrecht und sein Änigma

Ferdinand Albrecht, der Sohn von Herzog August, hatte sich auf seiner Kavalierstour bei Kircher in Rom aufgehalten. Der Herzog bedankte sich bei Kircher am 5. Februar 1664 für die Betreuung seines Sohnes.

Auch Ferdinand August interessierte sich für Verschlüsselungen. Nach dem Vorbild von Kirchers Änigma in dessen Polygraphia nova et universalis verschlüsselte er am 1. Juni 1664 eine Grußbotschaft an seinen Lehrer in Rom. Diese hatte Herzog August einem Schreiben beigelegt.


Die Botschaft lautet: Reverendus pater Kircherus wird ihm belieben lassen, gelegenlich zu enodiren und dijses von seinem discipulo verlieb nehmen. Es ist eine feine invention Tabulas numerorum können loco clavis zwene zu sich nehmen, wolffenbüttel den ersten Juni 1664.

Gerhard F. Strasser, Athanasius Kirchers Verbindungen mit Herzog August und dem Haus Braunschweig-Lüneburg, in: John Fletcher (Hrsg.), Athanasius Kircher und seine Beziehungen zum gelehrten Europa seiner Zeit, Wiesbaden (Harrassowitz) 1988, S. 69-78