Institut
für Mathematik |
Transkriptionen
der deutschsprachigen Briefe
von Herzog August an
Athanasius Kircher |
|
|
|
Extract
Auß
meines Gnedigsten Fürsten und Herrn schreiben de dato
Wolffenbüttel den 26ten Maÿ A[nn]o1656.
p[erge] Herrn
Pat[rem] Kircherum
anbelangend den selben wollet zu Unsertwegen freundlich
grüßen, und Ime darbej
andeuten, daß wür erster Zeit nach einem guten
Mahler trachten wollen, der unß
abmahlet, und könden wür Ime von der letst gemachten
Patronen einen abgüß, mit
diemanten umbsetzt, darneben übersenden, erlangten
wür under dessen etwan etwas
von rariteten, würt solches leicht zu adiungieren sein.
Interim köndet ihr Ime
von den großen Kupfferstickhen Unsers Conterphets etwan ein
par Exemplaria
überschickhen. p[erge] Verpleiben euch mit gnaden gewogen. Augustus.
p[erge] |
|
14-11-1659 (APUG 556 54r,v) Übersetzung Home | |
Augustus
Herzog zu
Brunswÿk
und Lunäburg: Reverende
D[omi]ne, plurimum Honorande, m[anu]
p[ropria] Wolfenbüttel, 18
Cal[endae]
Xbris 1659 [14. Novembris 1659] |
|
16-08-1660 (APUG 565 28r,v) Übersetzung Home | |
Meinen
gnädigen Grus, und gantz geneigten willen allemaal zuvorkommen Ehrwürdiger,
hochgelarter,
besonders liber H[err] Pater, Mir ist vor weniger Zeit, über Venedig und Augsburg, sein angenämes Briflein (Romae, den 13. Jun[ii] datiret) wol eingehändiget worden. Aus welchem ich gantz gerne vernommen, daß ym endlich, das von uns ym destinirte munusculum nicht allein wol eingehändiget worden, sondern auch lÿb und angenäm gewesen seye. Daß Er aber deswegen so hoch und fleissig danken wollen, wäre wegen ein so slechtes, gantz unvonnöten gewesen. Wir hätten ÿm gern was bessres gegönnet, es hat sich aber izzo nichts anders anfinden wollen. Wird Er demnach den guten willen an stat der Taat, annämen, und vielmeer auf a[n]i[m]um donantis, quam ipsum donum seine Augen wenden und mir fernern mit seiner bishero gespürten adfection, zugetan verbleiben. Ich werde mit besonderm Verlangen, dasjenige erwarten, so Er mir vertraulich zu communiciren gewillet; wy nemlich aus Vielen, Eins zu machen. Ich werde solches hoch aestimiren, und mir wol einbilden, auch gern dankbar seyn; wan ich nuur wüste, wormit ich ym wol kom[m]en möchte. Hermannus Hug, einer aus Seiner Societät hat A[nn]o1617. Antuerpie in 8vo ein sinreiches Scribtum heraus gegäben, mit folgendem Titul : De primâ scribendi origine, et universa rei literariae antiqvitate, worinnen derselbige unter anderen von dergleichen Modo erwänung tuut: Cap[ut] nimirum 4 p. 59 § ult. p. 4 illud tamen longè admirabilius est, ex usq[ue] ad f.c. und wünschet höchlich, daß ein Sagax Ingenium sich herfür tuun möchte, so proxin dises Modi an den tag brächte: disen wunsch nuun hat der H[err] Pater, wy ich aus seinem Screiben vermerke, zur genüge erfüllet. Ich bin und verbleibe ym mit allen gnaden, und günstigem guten willen zugetaan und gewogen. Gescriben zu Wolfenbüttel, 17. Cal[endae] Sept[embris] 1660 [16. Augusti 1660]. Aet[atis] 81 ¼ D[ie] 6 st[ili] v[eteris]. Augustus H[ertzog] z[u] b[runswÿg] u[nd] l[ünäburgk] m[anu]
p[ropria] |
|
10-10-1661 (APUG 555 120r,v, 121r,v) Übersetzung Home | |
Von Gottes gnaden Augustus Hertzog zu Brunswig und Lünäburg. Unsern gantz gnedigen grus und geneigten Willen zuvor, würdiger Herr Pater. Wir haben aus Seinem schreiben zu Rom den 10. Septembris datiret, und an Unseren Anckeln in Augspurg eigenhändig geschrieben, gantz erfreulich wahr genommen daß Er noch in gutem Vollstande, und beym Leben von dem Allmächtigen erhalten worden, dann man in Teutschlandt albereit vor einem halben Jahre hin und wieder ausgesprenget, als wann der Allmächtige Ihn aus dieser Zergänglichkeit abgefodert hette, welches Uns dann hertzlich Leidt gewesen wehre, in erwegung Er der Welt mit seinen Scriptis in Vielle Wege noch nützlich sein kan und haben gerne vernommen, daß Ihm zu gefallen geschehen, die Überschickung des kleinen Büchleins, und daß Er dahero anlas nehmen wolte, etwas von dergleichen materi den prais zu committieren, nach deßen Edition Uns höchlich verlangen würdt. Wir übersenden einliegendt aus der Verbleiben
demselben mit allem guten geneigten Willen stets unausgesezzet gewogen,
und
beygethan, und wollen wohl [?] [?][?]. Gegeben Wolffenbüttel,
den 30
Septembris/10 Octobris Anno 1661. [Handschrift des Herzogs] Il Suo amico sempre nostro Agosto Duca di Brunsviga et Lunäburgis Aetatis 82. M[ense] 5. D[ie] 20. |
|
05-02-1664 APUG 559 170r,v,171r,v) Übersetzung Home | |
Augustus
Von
Gottes gnaden Hertzog Zu Brunswÿg und
Lünäburgk. p[erge] Unsern
gnädigsten
Gruß zuvor, Ehrwürdiger lieber Besonder. Wir
haben endlich des Herrn
Patris vorlengst sehnlich desiderirte Polygraphiam Novam erhalten,
wollen sie
fleißig perlustriren, soviel wir nur de publicis werden Zeit
haben können, demnach
wir auch erfahren, daß er die Steganographiam Gustavi Seleni
noch nie
gehabt, als thun wir ihm selbige hiebeÿ übersenden,
wir hetten sie zwar gerne
in folio und gebunden gesandt, aber auff so einem langen wegk
würde es auff der
Post was unbequem gefallen seÿn, wir wollen doch hoffen wan es
gebunden wird, werden
die falten woll daraus gehen aus dem nahmen Gustavo kan man per
anagramma lesen
Augusto, Seleno wird à Lunâ deriviret, wird er
also den Autorem
vielleicht daraus abnehmen können, welcher es in vorigen
Jahren, als er beßere Zeit
dazu gehabt, verfertiget, itzo wollen die publica solche und
dergleichen arbeit
nicht zulassen. Zum Verlage seiner noch edendorum operum thun wir ihm
ein
geringes ajuto (nemblich 100 Ducati di Banco,
welche Unser Anckel zu Augspurg hiebeÿ durch wexel wird
übermachen laßen)
zufertigen, deßen ins künftige mehr erfolgen kan,
dieses aber nicht allein zum
Verlage seiner angenehmen Scriptorum, sondern auch zu einem geringen
praesentlein für vielfältig gehabte mühe
wegen des Seleni Filÿ
institution. Die beÿden Aenigmata belangend, so der
Polygraphiae mantissae loco
angefüget, davon haben wir nur enodiret das Jenige so in
numeris ausgefertiget,
das cum literis dem beygefüget haben wir noch nicht errahten
können, und
verbleiben noch deswegen Davus nicht Oedipus,
die ordnung der gleichen numerorum so man in der quer und lenge ac
gleichlautend lesen kann, befinden sich in den sigillis Planetarum des
Paracelsi.
Wir
werden in seine Polygraphia fleißig nachsehen Augustus H[ertzog] z[u] b[runswÿg] u[nd] l[ünäburgk] m[anu]
p[ropria]
|
|
16-06-1664 (APUG 555 21r; Zeichnungen in 21v, 22r,v) Übersetzung Home | |
Augustus
von
Gottes gnaden Hertzog zu Brunswÿg und
Lünäburgk p[erge] Unsern
gnädigen
gruß zuvor, WollEhrwürdiger und Hochgelahrter lieber
besonder p[erge] Das
Aenigma so er hinten an seiner
Polygraphiam gesetzet, haben Wir nach
seinem bericht alsbald enodiret, und darauff dieselbige
Zahlen anderweit zum clave genommen, und
etwas anders damit verborgen, auch zwen andere Exempla dabeÿ
legen wollen, auch
dabeÿ angemerkt, daß sich eben dieselbige Zahl
creutzweise von einer ecke zu
der anderen befinde. Wegen ermangelung einiger materie thun
Wir hiemit schließen, und
verbleiben dem Hern Patri mit beharlichen gnaden ferner woll
beÿgethan und
gewogen, Datum in Unserer Vestung Wolffenbüttel, den 6/16
Junÿ Anno 1664
.p[erge] Des
H[errn] Patris affectionierter sempre maj. Augustus H[ertzog] z[u] b[runswÿg] und l[ünäburgk] m[anu] p[ropria] 21v 22r [Bleistiftzeichnungen; Verschlüsselte Botschaft: gra - tia - bene - facto - ribus - be - ne - fici - is] [21v; ein magisches Quadrat von 1 bis 49. Es fehlt aber das entsprechende Quadrat mit den Silben.]
[Verschlüsselte Botschaft: gra - tia - bene - facto - ribus - be - ne - fici - is]
[Bleistiftzeichnungen: Verschlüsselte Botschaft teilweise schwer zu lesen; entschlüssselt: Do - mi - nis - co - mi - ti - bus - ? - ?] [Text:] Jodocus
Wolff di Schwarzenwolff |
|
01-06-1664 (APUG 563 88r,v, 89r,v) Übersetzung Home | |
[88v] [89r] [Lösung: Reverendus pater
Kircherus wird ihm belieben lassen, gelegenlich zu enodiren und dijses
von seinem
discipulo verlieb nehmen. Es ist eine feine invention Tabulas numerorum
können
loco clavis zwene zu sich nehmen, wolffenbüttel den ersten
Juni
1664.] |
|
25-07-1664 (APUG 555 185r,v) Übersetzung Home | |
Augustus, von Gottes gnaden Hertzog zu Brunswÿg und Lüneburgk. p[erge] Unsern gnädigen Gruß zuvor, WollEhrwürdiger und Hochgelahrter, lieber besonder. p[erge]Daß Wir seine Zÿfer vom 12. Julÿ woll erhalten, wird Er aus der einlage zuersehen haben.Wir haben dieselbe selber dezÿfriret, und nur an wenigen öhrtern was befunden, so etwa in eÿl übersehen, wie in der einlage angedeutet. Nun hette es der großen dancksagung, für das, so wir ihn übermachen lassen, nicht von nöhten gehabt, dann das geringe, so wir ihm erzeiget aus gnädiger und geneigter affection hergefloßen, werden auch ferner nicht unterlaßen, Unsere affection auch wircklich ferner zuerweisen. Sonsten bedancken Wir Uns gantz günstig, daß er Uns den Schlangenstein hat wollen zukommen laßen, es ward voriges mahl in eÿl und unmuß vergeßen, daß wir ihm nicht alsbald. wie billig hette geschehen sollen, dafür gedancket, Wir tragen ihn täglich beÿ Uns in den Kleidern, und werden ihn beÿ erster gelegenheit proben. Wir möchten woll wißen, was das Wort Cobra für ein ohrt seÿ, da dieser Piedra sich findet, und erlanget wird, [Handschrift des Herzogs] Des
H[errn] Patris stets
adfectionierter amico, Augustus
H[ertzog] z[u]
b[runswÿg] u[nd] l[üneburgk] Aetat[is]
85.
A[nn]o 3. M[ense]
15. D[ie] |
|
Anlage: 25-07-1664 (APUG 563 179r,v, 181r,v) Übersetzung Home | |
[Zur Datierung
der Sendung; Abbildung
von Kirchers Änigma] [179r] [Mit Bleistift notiert die Lösung des Änigmas von Ferdinand Albrecht aus Brief vom 1. Juni 1664:] Reverendus pater Kircherus wird ihm belieben lassen gelegenlich zu enodiren und dijses von seinem discipulo verlieb nehmen Es ist eine feine in vention Tabulas numerorum können loco clavis zwene zu sich nehmen wolffenbüttel den ersten Juni 1664 [179v: Magisches Quadrat mit 144 Zellen; handschriftlicher Text mit Tinte:] Literae steganographicae [ ... ] [181r: Zugehöriges Quadrat mit Silben in 144 Zellen; handschriftlicher Text mit Tinte:] Inveni secreta ex praecedenta tabula [ ... ] [Entschlüsselter Text: Serenissime Princeps. Tot tibi sint, Princeps, grates, quot sidera Coelo, Quot pisces Pelago, quot arenae in littore Ponti, Quot Coeli volucres, Cereris quot grana per agros, Pro donis quae Musa tuum mea pandere mundo Magnae animae meritum possit? Sic in orbe Ingenio, Libris quantus virtutis honore Dux sit Augustus libris mea Musa docebit. Vale Romani Imperij decus, serenitatis vestrae humil[is] et devotus servus Athanasius.] |
|
29-09-1664 (APUG 555 23r,v) Übersetzung Home | |
Augustus,
Von Gottes gnaden
Hertzog zu Brunswÿg und Lünäburgk p[erge] Unsern
gnädigen
gruß zuvor,
Ehrwürdiger und Hochgelahrter lieber besonder p[erge] Ich
habe des Herrn Patris angenehmes schreiben vom letzten Augusti woll
erhalten,
spüre daraus seine continuirende bestendige affection gegen
mich, will nun
erwarten seine vollendete gedanken, so er beÿ dem Mundo
subterraneo angewendet, mit besonderem Verlangen, was des Jansonij
Erben, oder dem Eliseo Weÿerstraten,
Gott
geleite das Exemplar, daß es mir balt möge zukommen.
Ich schicke ihm hirbeÿ ein
aus dem Hebraischen vertirtes Buch de Templo Salomonis,
die
in der praefation verheißene notae, wan sie zur
perfection gebracht seÿn, sollen von mir alsbald ihm auch
zugesandt werden, und
haben meinen Correspondenten Anckeln anbefohlen, daß er dem
Herrn Patri
zwehundert Reichsthaler
oder
Ducaten di Banco streng loco auf das künftige herannahende
1665. Jahr, per
Wexel übermachen laßen soll, womit
derselbe also vorlieb nehmen wollen. Verbleibe ihm mit guter
bestendiger affection
ferner woll beÿgethan und gewogen. Datiret in meinem Musaeo zu
Wolffenbüttel,
den 19./29. Septembris Anno 1664 in Festo di Archangeli Michaelis. [Handschrift des Herzogs] Sein stets wol adfectionirter Freundt Agosto Duca di Brunswic et di Lunaebourg A[nn]o Aetat[is] 85. M[ense] 5. D[ie] 9. Ich bedancke mich wegen der guten nachrichtung des Lapidis Colubri. Vox celeris ist mutiret in Cereris
[Zeichen für scilicet] arva vel agros. |
|
30-01-1665 (APUG 555 184r,v) Übersetzung Home | |
Augustus
Von Gottes gnaden Hertzog zu Brunswÿg und
Lünäburg p[erge] Unsern
gnädigen Gruß und geneigten willen zuvor,
WollEhrwürdiger und Hochgelahrter,
lieber besonder p[erge] Wir
haben des Herrn Patris schreiben vom 31.8br[is] woll erhalten, und
daraus
seinen gantz Christl[ichen] Wunsch ersehen, Gott bestetige alle
wollmeinende
Wünsche, nach seinem väterlichen willen, und
wünsche ihm derentgegen ein
gesundes und frewdenreiches Newes Jahr hinwiederumb, und thun loco
exiguae
strenulae einen geringen WexelZettel hinneben überschicken,
wünschen daß die
von ihm angedeutete scripta bald mögen ans licht gebracht
werden, dan wie aus
ihrem Tietel zuersehen, vielen damit gedienet werden wird. Wir
übersenden auch
hiebeÿ noch einen bogen, welcher nach der Praefation des
Interpretis noch wird
zu insinuiren seÿn dem Templo Salomonis. Verbleiben ihm mit
gnaden gewogen. [Handschrift des Herzogs] Anno
Aetatis 85 3/4 Augustus
H[ertzog] z[u] b[runswÿg] u[nd] l[ünäburgk] m[anu]
p[ropria] |
|
17-08-1665 (APUG 555 84r,v, 85r,v) Übersetzung Home | |
Augustus
Von Gottes gnaden Hertzog zu Brunswÿg und
Lünäburgk. p[erge]. Unsern gnädigen gruß und geneigten Willen zuvor, WollEhrwürdiger und Hochgelahrter, lieber besonder. p[erge] Wir
unverhalten ihm, daß Wir seine dreÿ schreiben vom
21. Febr[uarÿ]. 8. Maÿ. und 25.
Julÿ woll erhalten. Zulangend das
erste, so haben Wir dem Herrn Patri deßen lieferung durch
Anckeln berichten
laßen, die beide letzte schreiben aber, seÿnd Uns
beÿ dieser Post zugleich
geliefert worden, woran aber der mangel gewesen, daß das vom
8. Maÿ Uns ietzo
allererst zugekommen, wird die nachfrage geben, Unser Anckeln
vermeinet, daß
der Pallavicino daran schüldig seÿ, und haben Wir
zuvor denselbigen brief
erhalten, daß darin angedeutete Buch aber, nemblich die
Historia Evstachio
Mariana,
ist
Uns nicht geliefert. Wir haben auch des H[errn] Patris schreiben ab
eodem dato
an Unseren freundlichten lieben Vettern Hertzogen
Johan-Friedrichen,
aber
auch ohne das angedeutete Buch in seinen an Uns gethanenem schreiben
erhalten,
und das schreiben unserm H[errn] Vettern wie die beÿlage
besaget alsbald
zugeschicket, und S[ein] L[iebden] dabeÿ vermeldet,
daß Uns das Buch annoch
nicht geliefert were, wann nun in der nachfrage diese beÿde
Exemplaria nicht
solten wieder auffgespüret werden können wird der
H[err] P[ater] ihm gefallen
laßen, ein pahr andre Exemplaria Uns wieder zuzufertigen, so
wolten Wir das
eine Unserem freundl[ich] lieben Vettern zuzuschicken wißen.
Sonsten ist Uns
lieb, daß ihm das geringe geldt geliefert, Er wird also
darmit vor diesmahl
vorlieb nehmen, und bedarff dasselbe einer so großen
dancksagung gahr nicht, es
ist nur zu einer geringen anzeige Unserer bestendigen zu ihm tragenden
affection. Das
Iter Hetruscum wird woll zu lesen seÿn, wan der Gran Duca la
Republica di Luca
auch hette, welches aber der Pabst und der Kaÿser als ihre
Patroni nicht
zugeben werden, könte er sich Regem Hetruriae
schreiben, daß
der H[err] P[ater] ihm gefallen laßen, obgemeltes Iter
Hetruscum Uns zu
dediciren, daraus verspüren Wir seine gute bestendige
affection, die Wir
jederzeit vermercket, werden es dancknehmig zuerkennen wißen.
Wir verspüren
auch dieselbe noch weiter daraus, daß er Uns von
Chÿmischen sachen aus ihrer
Apoteck mittheilen wolle, es werden Uns dieselbe sehr angenehm
seÿn, und sehgen
gerne, daß der Dosis allezeit dabeÿ geschrieben
werden möchte, und gegen was
für Kranckheiten dieselbe nützlich zugebrauchen, dan
wan man den Dosin nicht
recht wüßte, man leichtlich an statt des nutzes
schaden daran erfahren würde.
Wie füglich alles auff Augßpurg zu verschaffen, wird
ihm Unser Anckel an die
Handt geben, sofern es nicht albereit von ihm geschehen. Was der
Josephus
Campanus
vom
[symbol for Saturn] und [symbol for Jupiter] heraus geben, ist woll
zumercken,
der Tubus hat Uns viel entdecket, so den Alten unbewust gewesen, wegen
mangel
des scharffen gesichtes. Der Galilaeus
zu
Florentz hat de Confectione Tuborum insonderheit seine gedancken heraus
gegeben. Was
der H[err] Pater de abditis numerorum mÿsterÿs
geschrieben, wollen Wir angedeuteter maßen von ihm erwarten.
Es hat vor 51.
Jahren Petrus Bungus Bergomas auch einen Tractat de mumerorum
mÿsterÿs
ausgehen laßen, so in Unserer Bibliotheck verhanden ist
getrucket zu Bergamo
Anno 1614 in 4t und lautet deßen Titul
also: Petri Bungi Bergomatis
Numerorum mÿsteria ex abditis plurimarum disciplinarum
fontibus hausta: Opus
maximarum rerum dóctrinâ et copiâ
refertum: In quo mirus imprimis idemque
perpetuus Arithmeticae Pÿthagoricae, cum Devinae Paginae
Numeris consensus,
multiplici ratione probatur. Daß
wegen der Succession in die verlaßene
Fÿrstenthümber Unsers newlich denati
Agnati Christiani Ludovici, streitt zwischen denen Herren
Gebrüdern Georgio
Wilhelmo und Johanne Friderico entstanden, wird
ohnezweiffel Fama auch über die Alpes gebracht haben, und zwar
so hefftig, daß
uterq[ue] militem conscriberet gehabt, es ist aber Gott seÿ
danck derselbe ex
fundamentis cum utriusq[ue] hoc contento numehr beÿgeleget,
welche bona nova
Wir dem H[errn] Pat[ri] auch mittheilen wollen, es heißet ja
billig, Pacem te
poscimus Omnes. Es hat viele mühe gekostet, dieses glimmende
feuer zudempffen,
und die Länder und Fürstenthümber in friede
zuerhalten. Verbleiben ihm mit
gnaden stets woll beÿgethan und gewogen. Datum in Unser
Vestung Wolfenbüttel,
den 7./17. Augusti Anno 1665. D[omini]. [Handschrift des Herzogs] Aetat[is]
86. An[no] 4. Mens[e] minus 3. D[ie]. |
|
31-01-1666 (APUG 555 86r,v, 87r,v) Übersetzung Home | |
Augustus
H[ertzog] z[u] B[runswÿg] u[nd] L[ünäburgk] Unsern
gantz geneigten Willen und gn[ädigen] grus zuvor.
Wol-Ehrwürdiger
Hochgelarter besonders lÿber Herr Pater: Wir haben seine
angenäme dreÿ
Screiben, vom 1. und 22. Aug[usti] dell'Anno passato, und 8.
Jan[uarÿ]
1666. aus Rom, über
Venedig, Augsburg und Nure[n]berg
wol erhalten: Den empfang der beiden ersten wird unser Anckel aus
Augsburg
berichtet haben. Das Dritte aber haben wir den 20. 30. Jan[uarii] di
quest‘
Anno, empfangen. Es hatte der H[err] Pater nicht nötig gehabt,
eine so hohe
Dancksagung wegen der übermachten quadrini, zu
überscreiben: Er wolle nuhr mit
denselben fur dyses mahl verlÿb nämen. Was Er uns
sonsten an Büchern, und einem
M[anu]s[cript] übersenden wird, solches sol uns lyb und gantz
angenäm kom[m]en.
Wir schikken Ihm hierbeÿ eine Reformatione[m]
Calendarÿ
eines Nürnbergischen professoris zu Altorf,
und
möchten wol des H[errn] Patris Judicium, wan Er sich so weit
à magis seriis
abmüssigen könte, darüber vernämen,
wÿ man astronomicè et politicè der lang
begehrten, und vielmaal tentirten, wiewol [Handschrift des Herzogs] Aetat[is]
A[nno] 86. M[ense] 9. D[ie] 11. m[anu] p[ropria] Augustus
dux
gratias agit de transmissis
medicamentis et extenuat munus subsidiarium transmissum. |
|
26-04-1666 ( APUG 555 88r,v) Übersetzung Home | |
Augustus
von Gottes gnaden
Hertzog zu Brunswÿg und Lünäburg. p[erge]
Unsern
gnädigen
gruß und
wollgeneigten willen zuvor, Wollehrwürdiger und Hochgelahrter,
lieber besonder.
p[erge] Wir
haben euer beide schreiben, das erste vom 19. Martÿ
über Augspurg, und das
andre von 2. Aprilis über Mantua beÿ der
Kaeyserl[ichen] Post in Brunswÿg woll
erhalten, und aus dem ersten verstanden,
daß ihr Uns abermahlen mit einem Kistlein und Bücher
erfreuen wollen, worinnen
auch zugleich des Herrn P[atris] Generalis Johan Pauli Olivae S.J.
Tomus
2. Concionum Apostolicarum italico idiomate conscriptarum, geleget. Die
lateinische Version Tomi prioris et posterioris derselben
Concionum, welche der P[ater] Johan de Bussieren ejusdem S[ocietatis]
in lateinischer sprache heraus gegeben, haben Wir
auch in
Unserer Bibliotheck. Primum librum earundem concionum in
Italienischer Sprache
möchten Wir umb die gebür, zu completirung derselben,
auch woll haben, umb Uns
damit in der Italienischen Sprache zuüben, so Wir in annis
89.90. und 600. in
Jubilaeo, tempore P[ontificis] M[aximi] Clementis 8vi
p.m. in etwas
gefaßet. p[erge] Was
euch beliebet von des Trewen vorhabenden Calender zur nachrichtung Uns
zucommuniciren,
haben Wir in eurem letzten schreiben wahr genommen, und ist Uns ein
beonderer
gefallen daran geschehen, daß ihr Uns eure gedancken deswegen
eöffnen wollen:
Wir wollen selbige dem Trewen co[mmun]iciren, und seine fernere
gedancken
darüber vernehmen, ihn auch erinnern an das Italienische
bedencken, prima
pensa, poi fa. Verbleiben
euch mit guten gnaden und affection stets woll beÿgethan.
Datum in eÿle und unmuß, in
Unserer
Vestung Wolffenbüttel, den 16/26 Aprilis. beständiger
Freundt Augustus 6.10.p.m. |
|
28-05-1666 (APUG 555 82r,v) Übersetzung Home | |
Augustus
Von Gottes gnaden
Hertzog zu Brunswÿg und Lünäburgk. p[erge] Das
Kästlein mit dem Sÿrischen Evangelistario und
kostbahren Ölen und waßern ist
endlich vergangenen Freÿtag den 25. hujus st[ili] v[eteris]
ankommen, und alles
wollconditioniret geliefert; Des Herrn Generalis P[atris] Olivae
anderer Theil
seiner Predigten haben Wir auch woll erhalten, möchten den
ersten Theil
Italiänisch auch woll haben, vertiret haben Wir beÿde
Theile in Latein, vermöge
Unseres vorigen schreibens, Wir möchten woll wißen,
weßen das Wapen ist, so
auff beÿde Bücher außerhalb getruckt,
darinnen lauter Lewen, und unten zweÿ
Hirschgeweihe. Die sehr wollriechende quarti und die 3. ventil gefallen
Unserer
Consortae sehr woll. Der Trücker zu Amsterdam wird das Iter
Hetruscum
vielleicht noch nicht fertig
haben, sonsten thun Wir Uns bedancken, wegen
Überlaßung des so raren
siebenhundert Jährigen Sÿrischen Exemplars, und soll
uns sonderlich lieb seÿn,
weilen es von dem H[errn] Patre hergekommen, haben es gleich unter
Unsere
M[anu]s[crip][ta] auff die Bibliotheck setzen
laßen. Wir haben
Unsern Johann Georg Anckeln befohlen, citò euch 400
R[eichs]th[a]l[er] per
wexel zu übermachen, wormit ihr vor dießmahl wollet
vorlieb nehmen. Verbleiben
euch mit guten gnaden stets woll beÿgethan, [Handschrift des Herzogs] Il suo amico sempre mai Agosto Duca di B[runswÿg] et L[ünäburgk] 88. |
|
28-06-1666 (APUG 555 81r,v) Übersetzung Home | |
Augustus
von Gottes gnaden
Hertzog zu Brunswÿg und Lünäburg. p[erge] Unsern gnädigen
gruß zuvor,
Wollehrwürdiger und Hochgelahrter, lieber besonder. p[erge] Wir
zweiffeln nicht, der H[err] Pater werde Unsere vorige schreiben
erhalten haben,
oder theils vor ankunfft dieses noch erhalten, Und alß uns
newlicher Tagen von
Unserem Bergwercke ein neues gepräge zugekommen welches 5.
Reichsthaler an
silber in sich helt, so haben Wir davon eines in
goldt verfertigen
laßen, welches wir dem H[errn] Patri hiemit nebst zwey
silbernen zuschicken
wollen, obs ihm etwa belieben möchte zur geringen gedachtnis
auffzuheben. Sein
Iter Hetruscum werden wir erwarten, sowoll auch des H[errn] Patris
Olivae
primam partem Italicarum Concionum, p[erge] Verbleiben dem H[errn]
Patri mit
gnaden und allen günstigen willen, stets woll
beÿgethan, Datum in Unserer
Vestung Wolfenbüttel, d[en] 18./28. Junÿ.
1666. [Handschrift des Herzogs] Il
nostro Amico
sempre mai Agosto Duca do Brunswic et de Luneburg; m[anu] p[ropria]
|
|
30-08-1666 (APUG 555 177r,v) Übersetzung Home | |
Augustus H[ertzog]
z[u] B[unswÿg] u[nd]
L[üneburgk] Unsern
geneigten Willen,
und günstig grus zuvor. WolEhrwürdiger
und
Hochgelarter Pater, Wir vernämen ungern daß derselbe
mit der auszalung der
gering ihm zugedachten und übermachten Quatrini über
dy gebühr so lange
aufgehalten worden. Es ist für eine disgratia zu achten. Wir
wollen mit verlangen
dy Cistam erwarten, darinnen dy schöne Bücher welche
theils dem Electori
Saxoniae, und unserem Agnato J[ohann] Fr[iedrich] so bald sy gelifert,
gleich
zugesandt werden sollen. Für dy dreÿ Stücke
unsers gepräges hat der H[err]
Pater keine Ursach zu dancken. Er wolle sÿ nuhr, wÿ
es wol gemeinet, also
vorlyb nämen: Dem Herrn Patri Generali Johanni Paulo Olivae
antworten wir auch
hierbey z[u]b[e]y Vobis, aber in n[ost]ra linguâ
vernaculâ: Der H[err]Pater
wolle unbesweret es demselben verdolmetschen, und ihm gelegenlich
zustellen. Wir hätten ihm gerne in seiner
vernaculâ linguâ geantwortet, ma sono
pervechi Anni, ch’ io sono stato nell’ Italia, al
tempo del Papa Clemente
ottavo, ne gl’Anni 1598, fin à gli Anni 1600 nel
gran Giubileo etc. In welcher
langen Zeit, io ho gnosi affatti dismenticato il parlare e scrivere
Italiana. Haben
dieses kürtzlich auf
seine zween angenäme brieffen, vom 10. und 24. Julij antworten
wollen.
Sobleibend beständig sein guter freundt dum spiro. [Handschrift des Herzogs] m[anu]
p[ropria] A[nn]o Aet[atis] 87. M[ense]4. D[ie]10/20 Wolfenbüttel den 20.30.
Aug[usti]
A[nno] 1666. |
|
September 1666 (APUG 565 29r,v, 30r,v) Übersetzung Home | |
P[ost]
S[criptum] Fernermer verhalten wir dem H[errn] Patri, daß wir nachdem beykommendes Paquetlein albereit versieglet und verslossen sein Screiben vom 22. Aug[usti] nochmalen überlesen, und dadurch uns erinnert, der sehr wolgemeinten übersendung des Kästleins, welches im C[olle]gio Ro[man]o mit sehr dynlichen Medicamenten zur erhaltung der gesundheit, gefüllet befunden. Ob wir nuhn wol weg[en] dahmaliger überhauften Schinderung, welche sich täglich bishero gehäuffet sollen alsbald nicht gebürlich dancken mögen; so hat doch dy Dancksagung, auf unseren befehl, Anckel berichtet: Uns haben dyselbe nochmaln billig und werden dise medicamenta auf alle begebenheiten, nützlich gebrauchen, und dadurch seiner, uns allemahl wol erinnern: so oft wir was darvon gebrauchen: Gott, als der beste Artzt, wolle nach seinem Väterlichen gefallen, dise Medicamenta gesegnet und ferner hülfreich machen. Wir werden diese eure gespürte affection, danckbarlich zu erkennen uns angelegen seyn laßen eyl und unmus Datu[m] ut in [7]bris 1666 A[ugustus] H[ertzog] z[u] b[runswÿg] u[nd] l[üneburgk] m[anu] p[ropria] Dux
Augustus Gratias agit de medicamentis transmissis |
[Fakultät] [Institut für Mathematik] |