Kirchers Aenigma

In Kirchers Polygraphia nova et universalis, Rom 1663,  hat der Herzog am Ende ein Änigma entdeckt, das ihm Schwierigkeiten bereitet.



Zwar hat er entdeckt, dass das Quadrat links ein magisches Quadrat mit 16 Feldern ist, bei dem die Zeilensummen und die Spaltensummen, ja auch die Diagonalensummen jeweils 34 betragen. Doch mit dem rechten Quadrat mit den 16 Silben kann er nichts anfangen. Dabei ist es eigentlich nicht schwer zu verstehen: Den Zahlen im magischen Quadrat links entsprechen  im Quadrat rechts die Silben. 

Geht man die Zahlen des linken Quadrats der Reihe nach durch und notiert die entsprechenden Silben, so erhält man: 

Haec -si - gra - ta - sci - am - ma - io -ra - sa -cra - rI - a - p - en - dam 

Die Botschaft lautet also: 

Haec grata sciam, maiora sacraria pendam. 

Nachdem ihm Kircher -  vermutlich mit Schreiben vom 7. März -  die Lösung verraten hat, kann er nun auch Kircher mit eigenen Aufgaben zeigen, dass er das Prinzip verstanden hat.

Gerhard F. Strasser, Athanasius Kirchers Verbindungen mit Herzog August und dem Haus Braunschweig-Lüneburg, in: John Fletcher (Hrsg.) Athanasius Kircher und seine Beziehungen zum gelehrten Europa seiner Zeit, Wiesbaden (Harrassowitz) 1988, S. 69-78